Herkunft: Die Herkunft der Sorte ist unbekannt, wahrscheinlich aus Italien oder Griechenland stammend.
Abstammung: Sie zählt zu den ältesten Rebsorten überhaupt und liegt in zahlreichen Typen vor, besonders in Italien. Roter und Gelber Muskateller unterscheiden sich durch die Beerenfarbe.
Anbaufläche und Verbreitung: 527 ha, 1,1 %. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts und bis heute wird die Sorte vermehrt ausgepflanzt. Hat zunehmende Bedeutung am Markt. Im Zeitraum von 1999 bis 2009 ist die Fläche von 143 auf 527 ha, das sind 267 %, angestiegen.
Wichtige ampelografische Merkmale
Blatt: mittelgroß, fünflappig, tief gebuchtet, Blattzähne spitz mit Knötchen an der Spitze
Traube: ist großtraubig, locker- bis dichtbeerig, kegelförmig; Beeren rund, grüngelb (Gelber Muskateller) oder fleischrot (Roter Muskateller) gefärbt, mit Muskatgeschmack
Reifezeit: spät
Bedeutung, Ansprüche: Hat gegen Ende des vorigen Jahrhunderts an Beliebtheit beim Konsumenten gewonnen und wurde vermehrt in allen Weinbaugebieten ausgepflanzt. Für den Winzer ist von Vorteil, dass die Sorte geringe Ansprüche an den Boden stellt. Im Weingarten zeigt sich die Sorte allerdings schwierig und anspruchsvoll, sie ist fäulnisanfällig und ertragsunsicher durch ihre Blüteempfindlichkeit. Nachteilig ist, dass sie warme, luftige Lagen benötigt. Ist sehr anfällig für Oidium- und Botrytisbefall.
Wein: Liefert Weine mit mehr oder weniger intensivem Muskatduft und –geschmack. Bei ungenügender Reife sind die Weine arm an Extrakt und daher dünn und säurebetont. Der Muskateller eignet sich besonders als Aperitif und zu Vorspeisen.
(c ÖWM)
Sauvignon Blanc
Herkunft: Frankreich, Loire Gebiet. In der Steiermark wurde die Sorte bereits im 19. Jahrhundert unter der Bezeichnung Muskat-Sylvaner von Erzherzog Johann eingeführt.
Abstammung: Natürliche Kreuzung aus Traminer x Chenin Blanc. Die früher übliche Bezeichnung Muskat-Sylvaner ist heute untersagt, da sie irreführend ist. Sie ist mit keiner Muskatsorte und nicht mit dem Sylvaner verwandt und besitzt kein Muskataroma.
Anbaufläche und Verbreitung: 933 ha, 2,0 %. In Österreich hat sich die Anbaufläche von 1999 bis 2009 verdoppelt und ist weiter zunehmend in Niederösterreich, dem Burgenland und der Steiermark.
Wichtige ampelografische Merkmale
Blatt: kreisförmig, fünflappig, gewellter Blattrand, Zähne rundgewölbt, Unterseite stark behaart
Traube: ist kleintraubig, dichtbeerig, zylindrisch, geschultert, mit runden bis ovalen grüngelben Beeren mit würzigem, krautig-grasigem Geschmack
Reifezeit: mittel bis spät
Bedeutung, Ansprüche: Sowohl in der Steiermark, dem Burgenland und in Niederösterreich werden großartige Spitzenweine mit großem Entwicklungspotenzial erzeugt. Verlangt gute Lagen, aber eher karge Böden. Die Sorte ist sehr starkwüchsig und benötigt mehr Laubarbeit. Die Methoxypyrazine (Geruch nach Paprika und grünem Pfeffer) und Mercaptane (Aromen, die an Grapefruit, Passionsfrucht und schwarze Johannisbeeren erinnern) sind extrem lichtempfindlich und können durch Maßnahmen wie das Entblättern der Traubenzone stark abgebaut werden. Diese lichtempfindlichen Aromastoffe sind für den charakteristischen Geruch und Geschmack verantwortlich. Je dichter die Laubwand in der Reifephase ist, desto höher liegt der Gehalt der Methoxypyrazine. Der Winzer kann über die Terminisierung der Teilentblätterung den Gehalt beeinflussen, wenn ein grün-vegetativer Sortentypus gewünscht wird oder nicht. Sauvignon Blanc ist sehr anfällig für Peronospora und Oidium.
Wein: Die weltweit verbreitete Sorte hat ein charakteristisches Bukett, welches bei Weinen aus nicht vollreifen Trauben aufdringlich unreif, grasig sein kann - bei reifen Trauben entwickelt sich eine Aromavielfalt nach Schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeeren und tropischen Früchten. Die Weine entwickeln sich je nach Reifegrad von dezent bis hin zu sehr komplex, welche in Verbindung mit Barriquausbau und biologischem Säureabbau ein großes Entwicklungspotenzial haben. Bei sehr reifem Traubenmaterial treten die vielfältigen Aromanuancen in den Hintergrund und ein kräftiger, würziger Wein entwickelt sich.